Dienstag, 6. Oktober 2015

Lord of Tofu verlässt den VEBU und kämpft

So so. Lord of Tofu hat sich nun gegen den VEBU gewandt. Diese Nachricht macht heute die Runde und wird auch immer wieder als Anstoß genommen, sich mit seinem eigenen Einkaufsverhalten auseinander zu setzen.

Schauen wir uns zuerst an um wen es hier geht.

VEBU: Der Vegetarierbund Deutschland e.V. ist laut Wikipedia "eine deutsche Nichtregierungsorganisatzion, die sich für die Interessen vegetarisch und vegan lebender Menschen einsetzt. Ziel des Vereins ist es, durch Aufklärung und Aktionen eine größere Akzeptanz und Verbreitung der vegetarisch-veganen Lebensweise zu bewirken." (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Vegetarierbund_Deutschland)

In den vergangen Monaten erweiterten viele Konzerne und Hersteller nicht-veganer Produkte ihr Angebot um vegetarische oder vegane Alternativen. (Beispiel: Vegetarische Produkte von Wiesenhof). Leider werden diese in der Regel nicht nachhaltig Produziert oder das Problem nur verlagert. Anstatt mehr oder weniger ausgewachsene Tiere für die Produkte zu töten, nimmt man hier ungeborenes Leben zur Hand und produziert vegetarische Alternativen die zu zwei dritteln aus Ei bestehen. Inzwischen produzieren Hersteller wie Wiesenhof auch komplett vegane Alternativen aus Soja. 

Der VEBU geriet zunehmend in die Kritik, da er immer stärker mit eben diesen fragwürdigen Herstellern sympathisierte. Laut Auffassung des VEBU ist die Entwicklung, dass vormals Produzenten von Fleischprodukten ihre Palette um vegane und vegetarische Produkte erweitern, ein Fortschritt.

Lord of Tofu: LoT ist eine kleine, inhabergeführte Tofurei und stellt ausschließlich vegane, möglichst nachhaltige Produkte her. In diesem Kontext steht LoT stellvertretend für alle Produzenten in vergleichbarer Situation. 

Die Situation: Fleischproduzenten, die mit ihren vegetarischen und veganen Alternativen die Supermarkt-Regale füllen, sichern sich damit ihren Anteil an der aktuellen Entwicklung. Auf den ersten Blick ist es natürlich erfreulich, wenn sich das vegetarische und vegane Angebot in den Supermärkten erweitert. Wenn es zunehmend normaler wird fleischlos zu leben, so wird unser Lebensstil auch mehr und mehr von der restlichen Gesellschaft akzeptiert. 

Auf der anderen Seite sind es aber vornehmlich die nachhaltig produzierenden Unternehmen, die darunter leiden und immer stärker aus den Supermärkten verschwinden. Das Angebot im Markt bewegt sich also von industriell gefertigten Fleischprodukten zu industriell gefertigten vegetarischen Produkten. Was auf die Punkte Nachhaltigkeit und Gesundheit bezogen leider kein Fortschritt ist.

Mein Fazit: Kauft lokal und kauft bewusst. Ihr bestimmt was die Märkte anbieten. Kein VEBU, keine Fleischlobby. Am Ende des Tages ist es euer Konsum der das Angebot bestimmt. Persönlich habe ich mich bereits vor einem Jahr dazu entschlossen, nicht mehr bei großen Supermarkt-Ketten zu kaufen. Statt dessen unterstütze ich mit meinem Einkauf lieber lokale Händler, die sich spezialisiert haben. Gehe ich beispielsweise ich mein veganes Fachgeschäft, muss ich mir keine Gedanken machen ob die Produkte vegan, ökologisch und nachhaltig sind. Ich weiß, egal was ich dort kaufe ist im Ramen der Möglichkeiten so nachhaltig und ökologisch wie möglich und immer vegan. Außerdem bieten diese Fachgeschäfte und Reformhäuser zumeist nur Produkte rein ökologische rund veganer Hersteller an.

Nach einem Jahr zeigen sich für mich einige Erkenntnisse: 
- Der Einkauf im Fachgeschäft ist nicht teurer, verglichem mit dem Supermarkt (Bei vergleichbarer Qualität)
- Der Einkauf ist stressfreier, weil ich mir keine Gedanke machen muss ob die Produkte meinen ehtischen Ansprüchen genügen
- Einkaufen macht mir wieder richtig Spaß und ist zu einem festen Event geworden, auf das ich mich jede Woche freue.
- Ich lebe mit dem guten Gewissen nicht nur vegan zu Leben sondern auch ambitionierte, lokale Händler zu unterstützen.

Mittwoch, 23. September 2015

Veganer bringt Geburtstags-Frühstück mit in das Büro

Als waschechter Veganer habe ich natürlich anlässlich meines Geburtstages ein echtes veganes Frühstück mit in das Büro gebracht. Die E-Mail habe ich natürlich auch an alle Kollegen geschickt, damit auch jeder in den Genuss dieses Frühstücks kommen konnte:


Donnerstag, 10. September 2015

Ist ein Ökologisches Smartphone Möglich? - via BASICthinking

Jeder von uns kennt und nutzt sie, die Smartphones. Auch der noch so nachhaltig lebende Mensch nutzt meist eines. Die Zahl derer, die sich dem verweigern ist enorm gering, quasi zu vernachlässigen. Und gerade wir, die wir uns auferlegt haben Tierleid und die Ausbeutung der Umwelt zu reduzieren, müssen uns selbst die Frage stellen: Wie schädlich ist unser Handeln abseits von Kleidung und Ernährung? BASICthinking hat sich mit genau dieser Frage auseinandergesetzt. Und es wird sehr deutlich klar, Smartphones sind alles, nur nicht ökologisch.

Dabei ist es gleich ob Samsung, Sony, Microsoft, Apple oder andere Hersteller. Wie BASICthinking in diesem Artikel schreibt: "Laut Greenpeace-Schätzungen sollen 2017 alleine 122 Megatonnen CO2-Ausstoss nur auf das Konto der modernen Handys gehen.". Zum Schaden an der Umwelt kommt noch der Schaden am Menschen hinzu. Arbeiter werden ausgebeutet, müssen unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen die Geräte herstellen, mit denen wir uns dann lustige Nachrichten senden können oder zum Date verabreden können.

Die Positive Seite ist auch vorhanden

Selbstredent gibt es auch gute Seiten, wenn man eine nachhaltige Lebensweise betrachtet. So bieten uns Smartphones die Möglichkeit und schnell und unkompliziert miteinander in Verbindung zu setzen, uns zusammen zu tun, Aktionsgruppen zu schaffen. Man kann sich organisieren um Tieren zu helfen, Flüchtlinge bei der Ankunft zu unterstützen, die Jagst zu reinigen. wir können Informationen über neue vegane Produkte schnell verbreiten und die vegane Message immer und überall in der Welt teilen und dafür sorgen, dass dieses Thema in unser Gesellschaft immer präsent ist und bleibt.

Auch sind Unternehmen wie Fairphone auf dem Markt, die konsequent den Weg zum Ökologischen Smartphone verfolgen, wenngleich dies heute "noch" nicht umsetzbar ist, wie das Unternehmen selbst bestätigt. Doch es ist ein erster Schritt.

Den ganzen, sehr guten Artikel findet ihr hier auf BASICthinking.

Mittwoch, 26. August 2015

Lesetip: Krafttraining oder doch lieber Cardio?

Corinna Budig, Inhaberin und Gründerin des Vegativ, dem ersten Veganfachgeschäft im Kreis Heilbronn, hat einen Artikel mit dem Thema "Krafttraining oder doch lieber Cardio?" geschrieben.

Als Sportbegeisterter kann ich dem geschriebenen nur zustimmen, aber lest selbst.

Dienstag, 25. August 2015

Ein offener Brief an die Stars und Teufel der veganen Szene

Du Patrik Baboumian kennst es, auch Du Cornelia Ritzke, Du Attila Hildmann erlebst es dauerhaft und selbst Du Björn Moschinski musst Dich ab und an damit auseinandersetzen: Ihr könnt es offensichtlich nicht jedem Recht machen. Das beschränkt sich nicht nur auf die vier Genannten, dies betrifft euch alle. Schämt euch alle da draußen, ihr prominenten Vertreter der veganen Szene. Gut genug seid ihr doch alle nicht, das Gute aus eurem Tun können wir hier getrost ignorieren. Es geht um das Schlechte, offensichtlich seid ihr der Teufel. Alle miteinander, einer schlimmer als der Andere.

Denn wir leben in einer digitalen Welt, nicht nur technologisch. Auch bezugnehmend auf die Trennung zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch. Ihr alle habt als demokratisch gewählte Stellvertreter der veganen Szene die Pflicht, unseren Lifestyle konsequent und zu 100% zu leben und zu vertreten. 

Bei Dir Attila, fällt es leicht Dich zu entlarven. Ledersitze: Pah. Zigarren: geschenkt. Chauvinistische und sexistische Videos: lächerlich. Du hast Dich selbst entlarvt als Sport-Veganer. Ein Veganer der eigentlich keiner ist, da Deine Motivation nicht ausschließlich aus liebe zum Leben wuchs. Dazu noch der ekelhafte Reichtum. Wie kann so ein Mensch sich nur Veganer nennen? Kein Veganer der etwas auf sich hält, hat Geld!

Patrik, Deine zweifelhaften Freundschaften und eventuelle politische Fehltritte negieren völlig was Du für Tiere erreichst. Das Great-Ape Project verschwindet im Schatten deiner Verfehlungen, die nicht einmal direkt etwas mit der veganen Lebensweise zu tun haben. Aber Du merkst, da machen wir alle keinen Unterschied. Teufel!

Cornelia, wo soll ich anfangen. Die plastische Chirurgie, Dein Hang zu Bildern die Dich ins rechte Licht rücken, meist nur wenig bekleidet. Wie sehr schadest Du doch damit dem Ansehen der Frauen. Reduzierst Du diese damit doch auf das Körperliche. Sportlicher Ehrgeiz und Dein liberaler Ansatz, Deine Weigerung deine Follower zu Veganer zu missionieren, dass alles kennzeichnet Dich als Teufelin. 

Hach Björn, Du warst so vielversprechend. Deine Besonnenheit, Dein ehrliches Engagement für die Tiere, Deine tief verwurzelte Überzeugung und dein Einsatz. Jedoch vor allem Dein Veganer-Kompatibles Aussehen. Alles zunichte gemacht mit einem Restaurant und Deinen veganen Kochtrainings für die Großkonzerne. Lässt Du Dich doch ernsthaft bezahlen für Deine Zeit. Und dazu noch die Schleichwerbung für DM, dieser Tierqual-Kette. Hättest Du das gelassen und würdest von Luft und Gras leben, dann hättest Du große Chancen gehabt der erste wirklich von uns, der Masse, anerkannte Vertreter unseres Lifestyle zu sein. Aber so nicht!

Hier könnte ich noch so viele von euch nennen, Andreas Bär Läsker, Sandy P. Peng und alle anderen die es sich erlauben, nicht perfekt zu sein. Ihr alle seht euch Tag-ein Tag-aus dem wütenden Mob ausgesetzt, der euch für eure Unvollkommenheit an den Pranger stellt.

Es gibt Tage an denen ich wirklich fühle, als wäre die Welt wie eben beschrieben. Glaubt man den lauten Stimmen, gibt es nur perfekt oder scheiße. Und jeder, der nicht perfekt ist, wird automatisch in die Kategorie "Scheiße" geschoben. Dankenswerterweise seid ihr meinungsstark und mit ausreichend Kraft versehen, euch täglich gegen diesen Schwachsinn zu behaupten. Selbst ich, ein stink-normaler 08/15-Veganer ohne jegliche Prominenz sehe mich immer wieder mit der gleichen Bewertungsmatrix konfrontiert. Nur, ich bin es gewohnt so von Menschen und Kritikern bemessen zu werden, die selbst nicht vegan leben. Ihr jedoch, müsst euch für all euer Handeln vor dem veganen Mob rechtfertigen. Und dieser ist nicht für seine Gnade bekannt.

Es ist auf der einen Seite sehr belustigend, zu sehen wie sehr die Leute ihre eigene Unvollkommenheit damit kompensieren euch zu kritisieren, zu richten. In dem Wissen, dass sie selbst kaum in der Lage sein werden einen vergleichbar positiven Einfluss auf Mensch und Umwelt auszuwirken. Da ist es eine mehr als nur willkommene Gelegenheit euch anhand eurer "Fehler" zu kritisieren und an den Pranger zu stellen. Da fühlt man sich doch gleich viel besser, zu Hause, auf der Couch, während man gerade nichts für eine bessere Welt tut. Und nach dem man euch fertig gemacht hat, gehen die Leute erst einmal schön einkaufen. Am besten in einem Supermarkt einer großen Handelskette, in dem man die nachhaltigen und veganen Produkte zwischen Junk-Food, Fleisch, Wurst, Käse, Milch und allem anderen suchen muss, wenn man sie überhaupt findet.

Auf der anderen Seite ist es auch sehr traurig. Wie engstirnig doch einige sein müssen und das trotz der offensichtlich vorhandenen Empathie die ihre Lebensweise bestimmt. Diese Menschen gehen in Supermärkte und kaufen vegane oder vegetarische Produkte von Herstellern, deren Kerngeschäft nicht-vegane Produkte sind. Schöner wäre es zu sehen, wie eben diese Kritiker in den örtlichen Bio-Laden, das Reformhaus oder das vegane Fachgeschäft gehen und nachhaltige Produkte kaufen, während sie dabei sogar noch den vegan geprägten Einzelhandel unterstützen. Traurig ist, dass wir Veganer, die sich ohnehin einiger Kritik gegenübergestellt wissen uns auch untereinander (wenn ich das so schreiben kann, schließlich ist es ja keine Religion) das Leben schwer machen.

Aber wisst ihr, was die Nörgler am meisten aufregt? Das die euch im Gesamten zugebrachte Sympathie trotz all eurer Mängel immer weiter wächst und die entfachten Shitstorms sich immer wieder als laue Lüftchen entpuppen. Bin ich auch nicht immer ein Freund eurer Methoden, muss ich auch nicht alles gut finden was ihr macht, bin ich dennoch froh um jeden von euch und auch jeden nicht-prominenten Veganer, der durch das konsequente Verfolgen der eigenen Ziele quasi nebenher die Menschen zum Nachdenken anregt und den ein oder anderen neuen Veganer verschuldet :)

Und so sehr es sich die 100%er auch wünschen, Veganer sind längst keine Subkultur mehr. Veganer sind nicht mehr "true" oder besonders heilig. Vegan zu leben ist etwas normales geworden in unserer verrückten Welt. Zwischen Astro-TV, der Religionen und ihrer jeweiligen Vertreter, Kriegen und Verfolgungen, ja selbst neben der durch die privaten Fernsehsender geförderte Verdummung und all dem was wir dort serviert bekommen sind wir Veganer einfach nur noch normal und alltäglich. Und das ist auch gut so, vegan zu leben soll normal sein und muss es auch. Da hilft es nicht, das gerade aus den Reihen der veganen Szene dies immer wieder in Frage gestellt wird.

Es gibt unendlich viele Wege diese Welt besser zu machen, lasst uns alle ein paar davon nutzen und uns von anderen motivieren, anstatt uns von Neid zerfressen selbst zu blockieren und die Welt damit zugrunde zu richten.

Dienstag, 18. August 2015

Vegan und Laut - vegan Black metal Chef Kochbuch

The Seitanic Spellbook wird aktuell auf Kickstarter finanziert. Brian Mahnworts, der Vegan Black Metal Chef, bekannt durch seine skurrilen Rezeptvideos im Stil klassischer Black Metal Videos, inkl. passendem Equipment, veröffentlicht das erste vegane Kochbuch der dunklen Seite. The Seitanic Spellbook kommt für einen Betrag von 30$ + 20$ Versand nach Deutschland als physisches Buch zu uns.

Hier der Link zum Kickstarter Projekt.

Hier der Link zum Vegan Black Metal Chef Youtube Chanel.


Samstag, 15. August 2015

Norway - Sweden - Denmark

Nach zwei Wochen Abstinenz melde ich mich nun wieder zurück. Der Grund für die Funkstille? Unser Urlaub in Norwegen. Wir wollten schon immer Norwegen sehen und für die beiden Hunde in unserem Leben erhofften wir uns dort viel Abwechslung, Natur und Bewegung. Da wurden wir auch nicht enttäuscht. Wir mieteten über Interchalet eine Hütte in der Kommune Aseral. Die Kommune erstreckt sich auch 900 Quadratkilometer und dort leben ca. 900 Menschen. Von unserer Hütte war es zum Zentrum der Kommune, ein sehr kleiner Ort namens Kyrkjebygdi eine Fahrt von 30 Minuten (22km). Die Fortbewegungsgeschwindigkeit wird langsamer, je nördlicher man kommt. Kann man in Dänemark auf den Autobahnen noch 130km/h fahren, ist der Hauptteil der Strecke in Schweden auf 110km/h begrenzt. Ebenso in Norwegen, da der Weg zur Hütte 300km Landstraße erfordert lag dort das Maximum bei 80km/h. Korrekt, wir sind auf dem Landweg angereist, das liegt an einer der Hündinnen. Sie hat massive Probleme mit dem Alleine-sein, trotz all dem Training und da wollten wir ihr eine Fahrt mit der Fähre, auf der sie die 4 Stunden in einer Box auf dem Ladedeck hätte verbringen müssen, ersparen.

Es ist ein wunderschönes Land, zumindest der Teil den wir zu sehen bekamen. Natur wohin man blickt. Was für uns alle sehr spannend war, man folgt selten vorgegebenen Wanderpfaden sonder läuft einfach drauf los. Wir sind von der Hütte startend direkt in den Wald, über Stock und Stein und haben auch große Felsen erklommen. Speziell die Hunde konnten davon gar nicht genug bekommen. Da beide einen enormen Jagdtrieb haben und in Norwegen zur Zeit die Schafe frei laufen (ja, frei. Man Läuft durchaus Gefahr im Wald von einem Schaf begrüßt zu werden), mussten wir immer Leinen verwenden. Dann haben wir im See vor der Hütte entdeckt, dass es dort eine Insel gibt. Unbewohnt, ohne Tiere aber mit Bäumen, Sträuchern und (natürlich) Felsen. Sowieso ist man quasi immer von Felsen umgeben. Also sind wir alle vier in ein Ruderboot und ab auf die Insel, auf der die beiden endlich ohne Leine nach Lust und Laune herumräubern konnten.

Anbei ein paar wenige Bilder zur Natur und der Umgebung. Ich kann Norwegen für Personen, die gerne in der Natur sind und die Hütte für Personen die gerne abgeschieden Urlauben wärmstens empfehlen. Unser nächster Nachbar hatte 600m zu uns und war nie da. Ansonsten gab es nur Wald, Wasser und Felsen. ABER: Nehmt Essen mit. Wir wurden vorgewarnt und haben uns ausgerüstet mit Soja Big Steaks, Bratlingen, Nudeln, Reis, Saucen, veganen Maultaschen, Frühstücksbrei und trinken. Hat man in Oslo, Kristiansand und anderen großen Städten noch die Möglichkeit vegan einzukaufen so ist das auf dem Land leider überhaupt nicht gegeben. Weder in Kyrkjebygdi (22km) noch in der nächst größeren Stadt Evje (41km) gab es auch nur Ansatzweise vegane Produkte. Nicht einmal simplen Supermarkt-Tofu. Gar nichts. In fast allen Erdbeermarmeladen ist Karmin (warum auch immer), in vielen Knäckebrot-Sorten ist Milchpulver (warum auch immer).

Also Fazit: Tolles Land, nette Leute, wunderschöne Natur. Aber wer speziell diese in einer ländlichen Region erleben möchte: Ausreichend vegane Produkte mitnehmen.







Sonntag, 26. Juli 2015

Von der Normalität

Anfangs eine Randerscheinung, sich entwickelnd zu einem Trend verstehe und sehe ich den Veganismus heute in einem anderen Licht. Es ist normal geworden und gehört zum Umfeld, zur Gesellschaft. Selbstredend wird noch hinterfragt und in Frage gestellt warum man denn so lebe. Wir bekommen weiterhin erklärt, wie wenig unser Gegenüber das könnte, es aber uns respektiert für die konsequente Umsetzung unserer Ideale. Soweit so gewöhnlich. Ich treibe seit drei Jahren intensiv Sport und habe 25% meines Körpergewichtes verloren, man kann sich vorstellen, dass ich auch hier immer wieder gesagt bekomme ich sei zu extrem, zu konsequent und mein Gegenüber kann es im Regelfall nicht nachvollziehen, weshalb ich mich so "quäle" und "einschränke" in dem ich gesund ernähre.

Immer ähnlicher werden die Diskussionen und Unterhaltungen meinen Veganismus betreffend, schematisch den Diskussionen meinen Sport betreffend. Ich führe es darauf zurück, dass es heute keine außergewöhnliche Sache ist, vegan zu leben. Jedoch weiterhin die Konsequenz des eigenen Handelns bewundert / kritisiert wird. Wir sind zu einer Normalerscheinung geworden und längst nicht mehr so eine Subkultur wie es sich jedoch einige noch wünschen. Veganer werden kaum noch aktiv aus der Gesellschaft abgegrenzt, vielmehr grenzen sich ein paar wenige selbst aktiv sehr stark von der Gesellschaft ab. 

Was ich sehr gut nachvollziehen kann, denn der Schritt hin zum veganen Leben wird oft begleitet mit einer neu entdeckten Empathie gegenüber allem Lebenden. Die meisten vegan lebenden Menschen empfinden Mitgefühl für alle Lebewesen um sie herum. Wesentlich mehr und intensiver als sie es vor ihrem Schritt hin zum Veganismus getan haben. Diese Empathie erfüllt viele mit einer unglaublichen inneren Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Sie hat aber auch ihre Schattenseite: Man wird wütend auf die Gesellschaft und die Menschen, denen es an besagtem Mitgefühl mangelt. So wütend und traurig, dass man sich am liebsten aus der Gesellschaft ausschließen und für sich leben möchte. Dies macht es auch zunehmend anstrengender mit unseren Mitmenschen konstruktiv zu diskutieren. Oft fühlt man sich als kämpfe man gegen Windmühlen. 

Dabei ist es kein Kampf im eigentlichen Sinn. Zumindest nicht für mich. Ich verstehe meine Verantwortung darin, meinen Mitmenschen, Mitarbeitern und Kollegen vorzuleben, wie normal es ist ein Veganer zu sein und wie wenig man sich deshalb ausgrenzen muss. Bewusstsein und Verständnis schafft man durch Kontinuität und nicht durch vehemente Missionierung. Ich adressiere hier nicht die wichtigen und notwenigen Demonstrationen, die wir benötigen um auf Missstände aufmerksam zu machen. Ich adressiere hier aber sehr wohl all jene, die ihr Umfeld allgegenwärtig mit ihrer veganen Message drangsalieren. Auch wenn es schwer ist, wir erreichen damit in den allermeisten Fällen mehr Ablehnung als Verständnis. Und ja, es ist auch schwer auszuhalten, wenn man weiß was unser Gegenüber konsumiert, nicht sofort aufzuklären. Doch diese Aufklärung wird dann als Belehrung aufgefasst und niemand lässt sich gerne belehren. 

Verständnis, eine überlegte Zurückhaltung, das souveräne Leben und das ausdauernde Beantworten von Fragen unserer interessierten Mitmenschen sorgen langfristig dafür, dass man uns immer stärker als normale Mitmenschen wahrnimmt. Das wiederum sorgt für ein senken der Hemmschwelle die viele daran hindert sich konstruktiv mit dem Veganismus zu befassen.

Es droht aber auch die Gefahr an all dem zu verzweifeln. An den Schmerzen die es uns bereitet, zu wissen was alltäglich lebenden Wesen angetan wird. An dem Wissen ob unserer Machtlosigkeit gegenüber dieser gewaltigen Todes-Maschinerie. An dem Widerstand, den wir von unseren Nächsten aber auch von der Gesellschaft insgesamt erfahren. Und schlussendlich auch an der boshaften Dummheit einiger.

Doch, macht euch bewusst, dass unser Einfluss und unsere Möglichkeiten das alles zu ändern nicht so unbedeutend sind wie sie uns oft scheinen. Wir hinterlassen alle einen Eindruck auf dieser Welt und in Summe ist dieser ein enormer Eindruck. Wir sind mehr als nur der Anfang einer großen Veränderung. Und mir gibt es Kraft zu sehen, welch positive Menschen um mich herum leben und wie ausdauernd diese ihren Weg gehen. Mich mit ihrem Verständnis und ihrem Wissen zu einem besseren Menschen machen und mir den Mut und die Kraft geben, diesen Weg genau so weiter zu gehen.

Empathie macht verletzlich und solche Freunde sind unser Schild in einem Kampf der kein Kampf ist, in einer Welt in der unsere Lebensweise normal geworden ist und längst nicht mehr absonderlich.

Freitag, 10. Juli 2015

Wocheneinkauf - Vergleich mit dem Supermarkt

Heute habe ich einen kompletten Wocheneinkauf im Veganfachgeschäft meines Vertrauens, dem Vegativ in Gemmingen, gekauft.

Ich habe alle Artikel auf dem Esstisch gesammelt und ich finde dieses Bild zeigt recht eindrücklich den Umfang des Einkaufs. Was mich immer wieder erstaunt: Es kostet kaum mehr als der Einkauf im Supermarkt, natürlich verglichen mit einem komplett veganen Einkauf im Supermarkt. Hier kam ich in der Vergangenheit für einen vergleichbaren Warenkorb auf ca. 150€. Ich genieße aber immer mehr den Einkauf im Fachgeschäft, das persönliche Gespräch, die Empfehlungen und das Rahmenprogramm machen den Einkauf maßgeblich interessanter. Heute gab es einen Eiskaffe und Muffins :)



Wert des Einkaufs: ca. 170€
Für 3 Personen, der Einkauf hält etwas über eine Woche. Und heute habe ich wieder drei neue Produkte gefunden die ich bisher noch nicht kannte.